Dürfen wir vorstellen?
Pascal Grossniklaus ist Unternehmer, er ist Gründer und CEO von ahead AG. Das Unternehmen bietet Firmen eine cloudbasierte Intranetplattform und verbindet die gesamte Belegschaft auf intelligente Weise. Egal wo die Mitarbeitenden unterwegs sind, die Kommunikation ist garantiert. Pascal ist Vater von drei Kindern.
Pascal, du bist engagierter Unternehmer und im weiteren Aufbau und in der Expansion der Firma. Ihr habt Büros in Bern, in Zürich und in Spanien. Wie organisierst du dich, um alles unter einen Hut zu bringen?
Unser ältester Sohn ist mittlerweile 20, ich konnte also schon einige Jahre üben, was am besten funktioniert. Zudem hat sich insbesondere die Organisation rund um die Familie mit der Zeit entspannt, da die Kids mit zunehmendem Alter auch selbständiger wurden.
Was sind für dich als «Working Dad» im Alltag die grössten Herausforderungen?
Eine gute Balance zu finden zwischen Familie und Unternehmen. Wenn ich ein neues Unternehmen oder Projekt starte, bin ich mit 200% dabei. Da ist es auch schon vorgekommen, dass ich meine Frau und die Kinder im Alltag vernachlässigt habe. Andererseits ist es mir in den letzten 10 Jahren gelungen, jeweils einmal pro Jahr längere Reiseabenteuer zwischen 6 und 12 Wochen zu unternehmen. Die vielen spannenden Erinnerungen an diese Reisen sind für uns als Familie unbezahlbar.
Welche Momente im Leben deines Kindes möchtest du auf keinen Fall verpassen?
Die strahlenden und erfüllten Augen eines Kindes, wenn es eine persönliche Herausforderung meistert und daran wächst, waren für mich immer das schönste. Egal ob es die ersten Schritte oder Worte waren, eine neue Entdeckung, beim Sport oder die Zusage für die Lehrstelle.
Was hat dir keiner gesagt, bevor du Papa geworden bist? Was hat dich in deiner Rolle als Vater am meisten überrascht?
Haha, wie gut die Kinder einem den Spiegel hinhalten. Kinder kopieren von den Eltern die guten, aber auch die weniger guten Gewohnheiten. Insbesondere als mein ältester Sohn in die Teenager Jahre kam, gab es öfters Spannungen zwischen uns. Meistens aufgrund von Eigenschaften dich mich an mir selbst störten.
Was macht deine Frau eindeutig besser als du? Auf welche deiner Fähigkeiten und Engagements in der Familie bist du besonders stolz?
Meine Frau Corina ist ein absoluter Beziehungsmensch, daher ist Corina sehr gut mit den Freunden und Eltern meiner Kinder vernetzt. Zudem hat Corina die Familientermine besser im Griff als ich.
Worin willst du besser werden?
Unsere Kinder sind bereits älter, da ist loslassen angesagt. Dies fällt mir nicht immer einfach, da ich mir als Unternehmer gewohnt bin, Sachen anzupacken und den Takt vorzugeben. Gerade in den Teenager Jahren sammeln die Kids eigene Erfahrungen, bei denen man manchmal denkt: «Echt jetzt – war das wirklich nötig?»
Papa-Sein ist gar nicht immer so einfach. Hast du ein Role-Model, respektive gibt es jemanden, der dich in seiner Rolle als Vater besonders inspiriert?
Natürlich sind mein Vater und auch der Schwiegervater eine grosse Hilfe. Als Grossvater kennen sie jedes meiner Kinder sehr gut, haben aber aufgrund ihrer Erfahrungen eine gesunde Distanz und Lockerheit. Da war ich schon für manchen Ratschlag froh.
In Bezug auf Beziehung, Liebe und Coaching ist Jesus mein Role-Model. Auch wenn er heutzutage nicht mehr so populär ist, empfinde ich die Werte, welche er gemäss den Erzählungen aus der Bibel vorlebte, sehr inspirierend.
Wie lebt ihr Vereinbarkeit?
In der ersten Lebensphase der Kinder hat sich Corina entschlossen 100% für die Kinder zuhause zu sein. Damals war ich jeweils einen halben Tag zuhause. Als unsere jüngste Tochter in die 2. Klasse kam, gründet Corina ihr eigenes Unternehmen Glanzzeit und arbeitet seither ca. 40% – 60%.
Welche Kommunikations- und Karrieretipps gibst du deinen Kindern mit?
Wir haben in unserer Erziehung immer darauf geachtet, dass wir den Kindern helfen ihre Stärken zu entdecken und weiterzuentwickeln. Mein grösster Wunsch (oder Tipp) ist, dass Sie mutig sind und dies auch in Zukunft selbständig tun. Damit sie sich selbst treu bleiben.
Awina unterstützt Eltern in der Rush Hour of Life. Wie aber sieht die Vereinbarkeit eigentlich im Alltag aus? In der Serie «Hey, Mama», «Hey, Papa» sprechen berufstätige Eltern offen über ihre Erfahrungen und Herausforderungen als Working Parents und geben Einblick, wie sie persönlich Kind und Karriere unter einen Hut bringen.